Zum Hauptinhalt springen

Identifikation von Psoriasis-Genen

Projektleiter

Prof. Dr. med. André Reis

Mitarbeiter

PD Dr. med. Ulrike Hüffmeier (Post-doc)

Hauptkooperationspartner

Prof. Dr. med. Heiko Traupe, Universitätshautklinik Münster
Prof. Dr. med. Thomas F. Wienker, IMBIE, Universität Bonn

Die Psoriasis ist eine chronische entzündliche Hauterkrankung mit einer starken genetischen Komponente. Die Ursachen sind unbekannt, es spielen sowohl genetische Faktoren als auch Umweltfaktoren eine Rolle in der Entstehung. Etwa 2% der mitteleuropäischen Bevölkerung sind betroffen und die Hälfte der Patienten hat einen Angehörigen, der ebenfalls erkrankt ist. Ziel unserer Arbeiten ist es, die genetischen Ursachen der familiären Psoriasis aufzuklären.

Wir haben im Rahmen einer Kooperation mit der Hautklinik der Universität Münster eine Suche nach Genorten unternommen, die Psoriasis-Gene enthalten. Hierfür führten wir eine genomweite Kopplungsanalyse in Familien mit mehreren betroffenen Patienten durch. Dabei konnten wir neben den bereits bekannten Locus auf dem kurzen Arm von Chromosom 6 auch einen neuen Locus auf Chromosom 19 identifizieren (Lee et al. 2000). Die neu identifizierte Region enthält über 100 Gene, die auf Grund der Position als Kandidatengene in Frage kommen. Wir haben in den letzten Jahren systematisch sehr große Patienten- und Kontrollen-Kollektive rekrutiert. An diesen haben wir systematische Assoziationsanalysen in der oben genannten Region durchgeführt, um die möglichen Kandidatengene weiter einzuengen. Ziel ist es, den ursächlichen Gendefekt zu identifizieren. Die Arbeiten wurden bisher von der DFG unterstützt.

Die Psoriasis ist genetisch heterogen, über 10 Loci wurden bisher beschrieben. Der Locus mit dem stärksten Effekt liegt in oder benachbart dem HLA-C Locus auf Chromosom 6p21. Auf Grund des hohen Kopplungsungleichgewichts ist es schwierig, hier den ursächlichen Gendefekt genau zu benennen. Wir beteiligen uns an einem großen internationalen Konsortium, welches durch Analyse mehrerer Tausend Patienten versucht, den genauen Defekt zu identifizieren. Darüber hinaus setzen wir die Patientenkollektive zur Validierung anderer Loci ein. Eine amerikanische Gruppe hat jüngst auf Chromosom 17q einen möglichen ersten Gendefekt für Psoriasis in einer DNA-Bindungsstelle für den Transkriptionsfaktor RUNX1 beschrieben (Helms et al. 2003) Wir konnten allerdings diesen Befund in unseren Deutschen Patientenkollektiven nicht replizieren (Huffmeier et al. 2005). Auch den Bericht einer Gruppe aus Kanada, die Assoziation bei Patienten aus Neu Fundland zu Varianten im CARD15-Gen fand, welches zu Morbus Crohn prädisponiert, konnten wir ausschließen (Lascorz et al. 2004) Wir untersuchen außerdem noch ein weiteres Kandidatengen, SLC12A8, für welches ursprünglich Assoziation bei Patienten aus Südschweden berichtet wurde (Hewett et al. 2002). Hier steht allerdings der Vergleich zu Patienten mit Psoriasis-Arthritis im Vordergrund.