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Genetik autosomal rezessiver Intelligenzminderung

Der Schwerpunkt der Arbeitsgruppe liegt in der Analyse blutverwandter (konsanguiner) Familien bzw. Founder-Populationen nach Autozygotie-Kartierung. In Zusammenarbeit mit Ärzten in Syrien und in Deutschland haben wir zahlreiche Kernfamilien mit Kindern mit schwerer ID und Verdacht auf eine autosomal-rezessive Vererbung klinisch untersucht und in die Studie aufgenommen. In einem nächsten Schritt haben wir eine Autozygotie-Kartierung durchgeführt und so den ursächlichen Genort (Locus) eingeengt (teilweise bereits publiziert, Abou Jamra et al., EJHG 2011). Diese Untersuchungen führten bereits zur Aufklärung der genetischen Ursache bei einigen Familien (kryptische Veränderungen und Punktmutationen in bekannten ID-Genen sowie neuen, bisher Genen in den Kopplungsregionen). Die Weiterbearbeitung der Ergebnisse beinhaltet die systematische Erfassung der Mutationen mittels NGS in bereits gekoppelten Loci. Evidenz, dass eine Variante tatsächlich die ursächliche Mutation ist, kann durch die Identifizierung einer zweiten Mutation im selben Gen bei einer unabhängigen betroffenen Person erzielt werden. Weitere Möglichkeiten zum Nachweis der Ursächlichkeit sind Durchführung von Datenbanken-Recherchen sowie in silico- und bioinformatische Analysen zur Stellung von Arbeitshypothesen, die dann experimentell überprüft werden können.

Das Ziel unserer Forschungsarbeiten geht über die Identifizierung neuer ID-Gene hinaus. Wir zielen auch auf einen Beitrag zur besseren Diagnostik und Prognose für die Betroffenen und deren Familien und auf das Verständnis der Genfunktion, als ein essentieller Schritt auf dem Weg zu möglichen Therapieansätzen.

Unser Projekt wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und von der Erlanger Leistungsbezogenen Anschubfinanzierung und Nachwuchsförderung (ELAN) gefördert.

Alle Unterlagen (Einverständniserklärungen und Informationsblätter) zum Projekt liegen auf Deutsch, Arabisch und Englisch vor.